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Sonntag, 16. Mai 2010

Tolles Rennen in Offenburg

...irgendwie scheint 2010 nicht mein Jahr zu sein. Nachdem mich 2x Eisenmangel aus dem Rennen um die EM Quali geworfen haben, habe ich mich vor 2 Wochen auch noch am Fuss (Zehen, Vorfuss) verletzt. An Laufen ist noch immer nicht zu denken, nur Radfahren geht schmerzfrei. Und so war ich eben des öfteren auf dem Rad. Mein Zeitungspapierverbrauch schoss in die Höhe, da ich so ziemlich jeden Abend meine verregneten Schuhe irgendwie versuchte trockenzukriegen....

Tja, und um den Lauffrust loszuwerden, habe ich mich spontan entschieden, mit dem Goldwurst-Power Team an die Worldclass Marathon Challenge in Offenburg zu fahren und dort über 63km/1900Höhenmeter zu starten. Obwohl die Strecke fast als "Autobahn" bezeichnet werden kann, wollte ich mein neues Mountainbike testen (Fully, siehe Foto). Mit Fridi, Marco und Gabriel Lombriser flitzte ich also Samstag nach Offenburg.

Als Spätanmelder und Erststarter wurde ich natürlich in den hintersten Startblock gesteckt und musste nach dem Startschuss erst einmal tüchtig zickzack fahren und überholen, überholen, überholen...Meine Beine und das Wetter waren prächtig und ich hatte schon nach wenigen km einen Mordsspass. Am ersten Berg konnte ich wie immer gut Dampf machen und schloss langsam zu den führenden Frauen auf. Nach rund 15km hatte ich sie fast erreicht, da stürzte eine Fahrerin vor mir in einer Abfahrt mit hoher Geschwindigkeit. Ich hielt sofort an und mit mir zwei Männer. Das war wirklich ein schlimmer Sturz und die Fahrerin ziemlich schwer verletzt. Wir versuchten sie zu beruhigen und ihre Schmerzen etwas zu lindern. Ein anderer Fahrer regelte inzwischen den Bikerverkehr und schaute, damit wir nicht noch überfahren werden. Wir warteten bis die Bergrettung kam. Dann stieg ich wieder aufs Rad und flitzte ins Tal hinunter. Das Ganze hat mich 7-8 Minuten gekostet, aber schliesslich muss man einander helfen und das Rennen wird zur Nebensache.

Erst etwas unmotiviert, weil meine Aufholjagd umsonst gewesen war, fand ich aber doch wieder ins Rennen zurück und startete erneut eine Aufholjagd. Bei km 38 dachte ich, meine Beine seien müde. Ich nahm ein gruuuusiges Gel und ein paar PowerBar Gummibärli und dann weiss ich eigentlich gar nicht was passier war: ganz plötzlich war die Power wieder da und ich klebte mich hinter ein paar Männer und heizte mit ihnen mit fast 70km/h die Rebberge runter. Es machte einen Mordspass und mein Bike funktionierte tadellos, obwohl ich die Schaltung manchmal ziemlich misshandelte...

Auch am nächsten Berg war die Power noch da und ging auch nicht mehr weg. Im Wald war die Strecke sehr nass und vorallem klebrig. Das nahm Geschwindigkeit und Kraft.
Aber irgendwie war ich immun dagegen und pedalte auf dem kleinsten Gang schonend durch die weichen Passagen. Sicher war es auch die optimale Pneuwahl (merci Beat!).

Irgendwann war ich wieder an den Frauen dran. Natürlich kam ich nur am Berg näher und wurde in den Abfahrten wieder distanziert. Mein Glück war, dass ich unten im flachen Tal eine Frau überholen konnte und dann sogleich der letzte steile Anstieg kam. So konnte ich Zeit rausfahren, die sie in der Abfahrt nicht mehr holte. Die Verfolgerin im Nacken sprintete ich durch die Stadt so schnell ich treten konnte - und überquerte die Ziellinie als 3. Frau auf der 63km Strecke!

Wow, was für ein tolles Rennen! Das neue Bike ist perfekt und das Rennen war ein riesen Spass! Auch Fridi und Marco hatten super Top10 Plätze in der Elite und Gabriel wurde 9. seiner Kategorie. Ausserdem gewannen die Jungs noch die Teamwertung.
Ein perfekter Tag für Team Goldwurst-Power/Trek! Schaut mal rein auf der Website des Rennens:

Sonntag, 2. Mai 2010

Sänk iu for träveling wis se Deutsche Bahn...

Letztes Wochenende tat ich wieder das, was ich so gerne mag: an ein grosses Rennen im Ausland reisen und dabei Kultur, Sport und Erlebnis gleichzeitig erleben.
Ok, Bonn ist zwar nicht sooo weit weg, aber trotzdem freute ich mich sehr auf meinen Start am "RheinEnergie Marathon Bonn" über die Halbmarathondistanz.

Samstagmorgen reiste ich dann mit dem ICE los. Die Strecke war wirklch einfach wunderschön, vorbei an hunderten von Burgen und dem berühmten Loreley-Felsen. Es war ein traumhaftes Wetter und so klebte meine Nase wohl rund 4 Stunden am Fenster....
In Bonn angekommen, machte ich es mir bei einem süssen Teilchen (die sind in Deutschland ja bekanntlich etwas grösser...) und einem leckeren Kaffee erstmal gemütlich in der Innenstadt. Die war schon total im Marathonfieber und die grosse Marathonmesse lud mit vielen Shops und Aktivitäten zum Verweilen ein. So shoppte ich mich eine Weile durch die Läden und die Messe, holte meine Startunterlagen, genoss im Café die herrliche Sonne und freute mich riesig auf den bevorstehenden Lauf.
Gegen Abend machte ich mich dann auf Richtung Poppelsdorfer Schloss, wo mein Hotel lag. Die berühmte Poppelsdorfer Allee und die schönen Parkanlagen machten den Weg zu einem herrlich entspannenden Abendspaziergang. Ich schaute mir dann noch das Schloss and und checkte am Abend in mein Hotel ein.
Dummerweise machte ich in der Nacht kein Auge zu. Ich freute mich so sehr auf das Rennen, dass ich einfach nicht schlafen konnte - na super!

Aber endlich, um 8:45 am nächsten Morgen durfte ich endlich an der Startlinie stehen. Uber 7'000 Starter am Halbmarathon und die ganze Innenstadt gesperrt - was für ein Anlass! Und wie immer Party pur. Laute Musik und ein toller Speaker brachten schon am frühen Morgen Teilnehmer und Zuschauer zum Tanzen. Ich freute mich so sehr. Dann ging das Rennen los. Ein paar Girls rannten gleich wie die Feuerwehr los und ich konnte ihnen nicht folgen. Doch nach dem ersten Anstieg über die Kennedy-Brücke konnte ich sie wieder einfangen und mich an die Spitze setzen.
Auf den ersten Kilometern liess mein 30km-Lauf vom Dienstag grüssen - irgendwie war der doch noch in den Beinen. Aber wer nicht (auf Egon) hören will, muss fühlen :-)
Allmählich fand ich den Rhythmus und auch eine tolle Vierergruppe Männer. Gemeinsam kämpften wir uns durch den Gegenwind am Rhein und arbeiteten wirklich gut zusammen. Es war richtig toll. Nach km 16 kam bei mir der Hammermann. Irgendwie ging plötzlich die Power weg und ich kriegte auch noch Seitenstechen. Aber ich kämpfte mich durch. Zwei km vor dem Ziel überholte mich ein Mann und meinte "komm, ich zieh dich!" und so zog und motivierte er mich bis zum letzten Meter. Merci Takao!

In 1:19:55h konnte ich das Rennen gewinnnen. Es war ein tolles Gefühl, auf dem roten Teppich vor einer grossen Zuschauertribühne einzulaufen!
Nachdem ich mit meinen "Hasen" von unterwegs schon im Zielverpflegungsdorf ein Bierchen getrunken hatte und nach der Siegerehrung um eine riesige Beethoven-Büste reicher war, wurde ich von ein paar Kölnern noch zum Feiern eingeladen und so lernte ich viele nette Leute kennen und verbrachte noch eine tolle "After-race"-Zeit in der Bonner Innenstadt.
Gegen Abend machten sich Beethoven und ich dann auf den Heimweg. Es war wirklich ein tolles Rennen und ich freue mich schon auf Mannheim, wo ich am 15.5. starten werde!
Bis bald, keep on running
jen

 
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