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Sonntag, 14. März 2010

Harte Landung...

So, nun komme ich endlich wieder einmal dazu, euch zu berichten. Leider gibt es dieses Mal keine positiven News, bei mir läufts im Moment leider nicht so rund.
Am 23.Februar flog ich voller Vorfreude wieder nach Lanzarote, um dort eine intensive Laufwoche zu verbringen. Das Wetter spielte mit und zeigte sich schon am ersten Tag von seiner allerbesten Seite. Leider nicht meine Beine. In der Woche vor Lanzarote hatte ich sehr intensiv trainiert. Leider etwas zu intensiv, denn schon beim Einlaufen fürs allererste Training taten meine Schienbeine weh....na super, Knochenhautentzündung schon am ersten Tag! Bingo! Auf Verletzung hatte ich natürlich gar keine Lust und so verbrachte ich anschliessend meine Tage mit Schwimmen, Krafttraining, Sünnele und Surfen. Gleichzeitig versuchte ich, früher nach Hause zu kommen. Mich plagte auch das schlechte Gewissen, denn eigentlich wollte ich ja nicht "unnötig" Ferien nehmen von meiner Arbeit und ich wusste, dass es viel zu tun gab. So zog es mich nach Hause und - guess what - alle Flüge nach Zürich/Basel waren ausgebucht. So flog ich eben nach Düsseldorf...

...am Samstag, an dem Sturmtief Cyrill über Deutschland fegte!! Anstatt 4,5 hatten wir nur 3 Stunden Flugzeit nach Deutschland. Das war aber das letzte Positive an diesem Tag....
Beim Landeanflug wurden wir vom Wind nur so herumgeworfen. Es rüttelte und schüttelte und ich glaube, sogar die Piloten haben geschwitzt. Die Kinden sassen mit ihren "K*+@-Tüten" in den Sitzen und wir anderen krallten uns in unsere Armlehnen. Doch wir landeten - noch immer nichts vom Sturm wissend - mittendrin auf dem Flughafen Düsseldorf. Schnell holte ich mein Gepäck und rannte zum Zug, wo ich hoffte, noch die erste Verbindung nach Basel zu bekommen. Für ein Ticket reichte die Zeit nicht mehr, das wollte ich im Zug kaufen. Dummerweise war das dann aber ein Regionalzug, in dem man keine Tickets bekommen konnte...naja, kommt ja eh keiner in den 6 Minuten vom Flughafen zum Hauptbahnhof...Wir fuhren also los und schon nach ungefähr 2 Minuten gabs einen heftigen Knall und das Licht ging im ganzen Zug aus. Kurz darauf meldete sich der Lokführer und meinte, wir hätten einen Baum gerammt und hätten nun keinen Hauptstromabnehmer mehr. Und so rollten wir dann noch eine Weile weiter, bis wir schliesslich rund 300m vor dem Bahnhof stehenblieben. Und da stand ich nun: steckengeblieben im dunklen Zug, hungrig, durstig, müde und vorallem OHNE TICKET! Na toll. Satte 2 Stunden liessen sie uns ohne Strom im Zug sitzen. Die Kinder mussten in Becher pinkeln weil die sich die Klotüren ohne Strom nicht mehr öffnen liessen, die Passagiere teilten sich Kekse und Wasser und Sicherheitsleute patroullierten durch den Zug, um "Meutereien" zu verhindern.
Gegen 19 Uhr wurden wir dann endlich in den Hauptbahnhof Düsseldorf geschleppt. Ich stieg aus dem Zug und hörte sogleich die Durchsage: "Sämtliche Zugverbindungen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und BW sind eingestellt". SUPER! Aufgrund des Sturms wurden sämtliche Flughäfen geschlossen und Züge fuhren nicht mehr. OK! Ich holte mir also ein Stück Pizza von Pizza Hut und zog beim Reisezentrum der DB eine Nummer, um mir am Schalter ein Ticket nach Basel zu kaufen. Ich zog Nr. 2476. Die Anzeige war bei 2122.....
So verbrachte ich eine schöne Zeit mit hundertenn anderen Gestrandeten im DB Reisezenttrum in Düsseldorf...Endlich an den Schalter gekommen meinte die nette Dame nur:"Basel? Heute?" und schenkte mir einen mitleidigen Blick. OK? Ich setzte mich also wieder zu den anderen auf den Boden und überlegte mir eine Strategie. In den folgenden Wartestunden kamen immer wieder einige wenige Züge an, die dann sofort ausgerufen und von den Passagieren hart umkämpft wurden. Aber alle gingen Richtung Berlin, Hamburg oder irgendwo in die Pampa.
Inzwischen war es 20 Uhr geworden und witzigerweise war ich dank den netten anderen Leute auch ganz gut gelaunt. Abenteuer machen doch irgendwie Spass! 20:15 kam dann meine Chance: ein Zug Richtung Stuttgart! Ich hoppte rein und wollte bis Mannheim fahren. Doch schon nach 30 Minuten war Schluss: Stopp wegen Oberleitungsstörung. Die anderen Leute im Zug meinten nur, dasselbe hätte in Duisburg 2h gedauert....TOLL! Doch nach 15 Minuten gings dann aber weiter. Irgendwann - die Passagiere lagen inzwischen kreuz und quer schnarchend überall verstreut im Zug - kam dann per Lautsprecher die Anfrage nach einem Fernverkehrslokführer! HE? In Main war dann aus die Maus. Lenkzeiten überschritten, Lokführer ab ins Bett, Lok ohne Führer. SUPER! Da standen wir also rund 2 Stunden und warteten, während die DB wohl alle ihre Lokführer aus den Betten klingelte und sich dann tatsächlich einer fand, der uns Richtung Süden steuerte. Inzwischen war es bald Mitternacht.
Und dann das Wunder: In Mannheim wartete doch tatsächlich der ICE nach Basel!! Ich stieg einfach ein und setzte mich in die erste Klasse. HERRLICH! Nun hätte ich sogar einige Stunden schlafen können, wäre da nicht der ältere Herr hinter mir gewesen. Durch sein Uebergewicht hatte der eine richtig deftige Schlaf-Apnoe und alle 10Minuten war ich kurz vor dem Sprung zum Defi...!! NAJA. In Basel dann die Illusion, ich sei die einzige, die um 03.30 Uhr morgens ein Taxi will. HAHA. Der ganze Zug wollte eins!!! Obwohl ich sonst eigentlich mit einer grossen Klappe ausgestattet bin, habe ich rund 40 Minuten benötigt, um mir ein Fahrzeug zu ergattern. Der Fahrer war dann auch leicht angesäuert, da ich NUR nach Allschwil und nicht nach Olten oder Zürich wollte.... Gegen 04:30 kam ich dann endlich zu Hause an. Bleibt nur noch eines:
Das Taxi kostete 27 Franken und ich hatte 25 Franken dabei.

Sonntag, 14. Februar 2010

Feuerberge und cortado condensada...

...welcome to La Palma (Canary Islands)!
ok, der blog wäre schon früher mit Text und Fotos upgedatet worden, hätte ich in einem Putzanfall nicht aus Versehen meinen Memorystick mit den Fotos mit dem Staubsauger eingesaugt... Hier also nun frisch entstaubt einige Pics und Worte zu einer wilden Woche mit 13 Freunden auf der Kanareninsel La Palma:

Wie viele andere auch zieht es mich jeden Frühling in die Wärme. So auch dieses Jahr. Mit 13 Bikern flog ich für eine Woche auf die Vulkaninsel La Palma, die eigentlich nur aus einem grossen, 2400m hohen Vulkan besteht. Eigentlich hiess das Ziel ja: hartes Trainingslager, Km bolzen, keine Party, genügsames Essen und Training bis zum Umfallen - oder habe ich da was falsch verstanden?! Ein hartes Trainingslager hatte ich Definitiv! Spätestens nach den 450 Höhenmetern auf 2 Kilometern am 3. Tag tanzten die Waden Samba...Da ich aber ziemlich viel Lauftraining hinter mir hatte, ging Schieben auch ganz gut :-)

Für die Downhills hatten wir Bikes mit dicken Reifen und viel Federweg, sowie Schoner für Ellenbogen und Beine gemietet. Entsprechend anspruchsvoll waren die Trails. La Palma ist wohl das schönste und anspruchsvollste Bikegebiet, das ich je befahren haben. Schwierige Trails über spitze schwarze Lavasteine, rutschige Felsplatten mit Piniennadeln, heftige Felsstufen inmitten des Waldes... und jeder der schon mal auf La Palma war, kann wohl bestätigen, dass Touren ohne viel Höhenmeter kaum auffindbar sind. Es war wirklich vom Feinsten und wir genossen das Biken mit wunderschöner Aussicht, faszinierender Natur und Sonne satt den ganzen Tag.
Am Abend tankten wir unsere Energiereserven bei einem cortado condensada (Espresso mit Kondensmilch) -andere Bezeichnungen seien hier aus Höflichkeitsgründen nicht erwähnt- jeweils wieder auf und genossen den Abend in der Stadt Los Llanos.
Trotz spektakulärer Trails und teils noch spektakuläreren Stürzen waren wir am Ende der Woche zwar zerkratzt, aber heil. Und sehr traurig, nach einer so tollen Woche in der Sonne wieder ins Flugzeug nach Zürich steigen zu müssen...

Nun werde ich rund 1,5 Wochen arbeiten und dann ins Trainingslager nach Lanzarote fliegen. Dort versuche ich mich auf meine bevorstehende EM-Quali in Zürich (11. April) vorzubereiten und mit der Hilfe meines Trainers Egon Christener meine Schnelligkeit noch tüchtig zu verbessern. Ich freu mich schon, zurück in die Sonne zu kommen ;-)

Bis bald, eure Jen

 
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